Heute, am 24.11.2022 hat die Riksbank den Leitzins erneut erhöht. Von 1,75 auf 2,5 Prozentpunkte.
Wenn du dir aktuell ein Haus in Schweden kaufen möchtest, solltest du dir vorher diesen Artikel durchlesen. Ich habe mir die Mühe gemacht einige Fakten zusammenzutragen. Du wirst meine Meinung dazu hören, warum die Immobilienpreise in den letzten 24 Monaten so extrem gestiegen sind. Was die Inflation und die schwedische Reiselust damit zu tun haben. Und natürlich, werde ich auf den aktuellen Markt eingehen. Ausschlaggebend für diese Recherche war ein Bericht auf der Finanzmarktwelt. Dort heißt es „Immobilienpreise in Schweden fallen – minus 19% vom Hoch„. Erst einmal möchte ich dir die letzten zwei Jahre nahebringen.
+26% Preisexplosion bei schwedischen Immobilien
Der Run auf Immobilien begann eigentlich schon 2019, doch der große Hype kam dann 2020 und 2021. In diesen beiden Jahren ist einiges passiert, wie du sicherlich mitbekommen hast. 😉 Die Reisebeschränkungen, welche es ja in Schweden nicht gab, aber andere Länder einfach zumachten, sind meine Meinung nach ein wichtiger Aspekt bei der Preissteigerung.
Du musst wissen, dass der Schwede sehr gerne reist und dafür auch einiges an Kohle investiert. Im Frühjahr 2020, also genau in der Wintersaison, war dies nicht möglich. Eine ominöse Mikrobe macht die Welt verrückt. Naja eher die politische Kaste und die staatsgetreuen Medien. Aber das ist ein anderes Thema.
Da jetzt aber viel Geld nicht ausgegeben wurde und die Schweden das nun einmal sehr gerne tun, kauften sie sich Immobilien. Sehr viele Freizeithäuser gingen über die Ladentheke. Natürlich auch normale Wohnhäuser und Wohnungen. Gerade Wohnungen in Ballungsgebieten haben einen hohen Sprung hingelegt. Die Neubauquote scheint auch hier den Bedarf nicht stillen zu können.
Auf ekonomifakta.se siehst du schön den Verlauf der Immobilienpreise.
Freiheitsliebende fluteten das Land
Nicht nur, dass der Schwede kräftig einkaufte, sondern es kamen auch viele Freiheitsliebende Menschen nach Schweden. Durch die „überlebensnotwendigen“ Maßnahmen, welche es in Schweden ja kaum gab, haben sich Menschen aus England, den Niederlanden, Frankreich und auch Deutschland nach Schweden aufgemacht. Es gibt bestimmt auch einige hirnverbrannte Maskenfetischisten, die meinen Beitrag lesen. Geh einfach, du wirst es nicht begreifen. Sorry, aber ich kann da manchmal nicht mehr anders. Für mich sind es Menschenfeinde und empathielose Gestalten.
Zurück zum Eigentlichen. Die Freiheitsliebenden trugen mit ihrer Suche nach Lebensraum im Norden auch wesentlich zur Preissteigerung bei. Einige Makler mit denen ich in Kontakt stehe, erzählten mir ähnliche Storys. Und wenn wir mal ehrlich sind, ist es auch ein Schnäppchenmarkt für deutsche Verhältnisse. Ein Haus mit zwei Hektar Land für 200000 Euro, wo gibt es sowas in GerMONEY.
Alles richtig gemacht, wer 2019/20 gekauft hat
Wer jetzt als Immobilieninvestor in Schweden unterwegs war, kann einen schönen Gewinn nach nur zwei Jahren einstreichen. +26% und das ist nur der Durchschnitt, ist schonmal eine Hausnummer. Hierzu sei noch gesagt, dass es so eine 10 Jahres Frist, wie in Deutschland, nicht gibt. Es ist also unerheblich, wie lange du ein Haus besitzt, Steuern sind hier immer auf den Gewinn fällig. Bei der Zwangssteuer Namens Inflation kannst du nichts machen, doch auch die sollte mit einberechnet werden.
Nachfrage in Schweden bricht ein
Habe ich dir schon gesagt, das ich Statistiken und Excel mag? Vermutlich schon öfter. Aber ich mag das wirklich. Hier bin ich bei Hemnet gelandet. Hemnet hat eine kleine Übersicht, woran ich mich orientieren konnte. Zahlen von dem größten Portal für schwedische Immobilien zeigen schon einen aussagekräftigen Trend.
So sind die Seitenaufrufe um satte 25% eingebrochen und das im Zweijahresschnitt. Im Klartext heißt es, dass 25% weniger Menschen gerade nach Immobilien suchen. Dazu kommt noch, dass es mehr Angebote gibt. Aktuell sind 11,8% mehr Immobilieninserate auf Hemnet, als im Durchschnitt. Mehr Angebot trifft auf weniger Nachfrage. Das ist immer ein Anzeichen für fallende Preise.
Die Startpreise sind mittlerweile um 14% gefallen, wenn ich ganz genau bin, nur um 4%. Inflationsbereinigt eben. Hast du im April 2022 noch die höchsten Startpreise gehabt, so sind diese bereits im Oktober doch drastisch gesunken. Und es wird weitergehen.
Kaufzurückhaltung durch Inflation und Leitzinserhöhung
Die Inflation 9,79% und auch der Verbraucherpreisindex 10,85% sind so hoch, wie in den 90er Jahren. Überall spürst du den Preisanstieg, was die Menschen auch vom Immobilienkauf abhält. Die Seite Inflation.eu ist dabei eine Hilfe gewesen und wurde von mir abgespeichert. Hier werde ich bald einen Artikel zum antizyklischen Handeln veröffentlichen.
Und zu guter Letzt sei noch die Leitzinspolitik der Riksbank zu erwähnen. Noch im April 2022 lag der Leitzins bei 0,00% und wurde dann in 3 Schritten auf aktuell 1,75% angehoben. Ein Ende ist hier nicht in Sicht. Auf Capital.com wurde Anfang November auch davon geschrieben, dass die Riksbank weiterhin einen aggressiven Kurs beibehalten will. Höhere Leitzinsen bedeuten auch höhere Immobilienfinanzierungszinsen. Aus diesem Grund werden sich viele Menschen zurückhalten. Und gerade als ich diesen Bericht schreibe, flattert die nächste krasse Erhöhung rein. Der Leitzins wurde heute (24.11.2022) um 0,75 Prozentpunkte auf nun 2,5% angehoben. Wahnsinn.
Video: Schwedischer Immobilienmarkt – Eine krasse Entwicklung in 24 Monaten!
Fazit zum purzelnden Immomarkt in Schweden
Wie du sehen konntest, gibt es immer so viele Dinge zu berücksichtigen und ich habe mich wirklich nur auf ein paar wenige beschränkt. Der schwedische Immobilienmarkt ist derzeit wirklich auf Talfahrt und wird es auch noch eine Weile bleiben. Doch auch eine Krise birgt mehr als genug Chancen und die sehe ich auch weiterhin. Natürlich nur aus der Brille eines Investors. In meinem Artikel „Eigenheim – Vermögen oder Verbindlichkeit?“ zeige ich dir meine Denke zu Vermögenswerten.