Wer ist reicher? Schweden vs. Deutschland

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Nachdem ich mir mal die Stromversorgung in Schweden angeschaut habe, wollte ich auch wissen, wie es mit dem Schuldenstand in Schweden ausschaut. Die Staatsschulden und auch die persönlichen Schulden, zeigen mir, wie stark der Staat und die Menschen vor einer Pleite stehen.

Warum ist das Wichtig? Zum einen zeigt es mir, ob dieses Land auch bei anderen Staatspleiten mit in den Abgrund gezogen werden kann. Zum anderen ist es als Immobilienliebhaber gut zu wissen, ob es eine Immobilienkrise gibt. Letzteres gab es schon öfter in Schweden und gelernt haben die nie.

Videos zur Lage bei Immobilien

Ich habe dazu einige Videos gemacht, welche du dir anschauen solltest. Schweden steht meiner Meinung nach, schon vor einer erneuten Immobilienkrise und vor allem vor einer privaten Insolvenzwelle. Wie weit der schwedische Staat da eingreift, ist schwer abzuschätzen. Die neue Regierung wird, bzw. muss sich da was einfallen lassen, auch wenn sie nicht Schuld daran ist.

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Staatsschulden Schwedens inkl. ein kleiner Vergleich mit Deutschland

Die Verschuldung in Schweden lag 2021 gesamt bei 192,57 Mrd. Euro, was natürlich eine gigantische Summe ist, jedoch im Vergleich mit Deutschland (2.319,8 Mrd. Euro in 2021) wesentlich geringer. Doch hier ist es sinnvoll nicht die Gesamtsumme anzuschauen, sondern die Pro-Kopf-Verschuldung. In Deutschland wären wir bei 27.906 Euro und Schweden bei 18.488 €. (EU-Durchschnitt: 28.506 €). Demzufolge hat der Schwede pro Kopf, seit dem Tag der Geburt 9.418 Euro weniger auf der Schuldenuhr.

Was jedoch auch noch auffällt, ist die Tatsache, dass Schweden nach 2020 (dem Plandemiejahr) wieder Schulden abbaut (-2,83%) und in Deutschland weiterhin zunimmt (+0,27%). In 2022 wird es ähnlich sein. Schweden scheint sich wieder bei der Staatsverschuldung zu erholen, wohin Deutschland immer weiter neue „Sondervermögen“ aufbaut.

Interessant zu sehen ist auch, dass Schweden 2020 ein Haushaltsdefizit von 12,7 Mrd. Euro hatte, wohin Deutschland sagenhaft 145,25 Mrd. Euro minus machte. Somit hat Deutschland das 11,4fache mehr Schulden gemacht, obwohl Deutschland ca. 8mal mehr Einwohner hat.

Beim Vergleich vom Bruttoinlandsprodukt BIP pro Kopf steht Schweden derzeit auf Platz 14 mit 59.324 $ und Deutschland belegt Platz 17 mit 57.928 $. Auch hier hat Schweden die Nase ein bisschen vorn. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt, wenn es immer mehr Betriebsflucht gibt.

Private Vermögen – Wer hat wie viel?

Auch wenn ich in meinem o.g. Videos etwas gegen die Immobilienfinanzierung der Schweden sage und ich es noch immer nicht verstehen kann, ist der flexible Zins und die kurzen Laufzeiten. Das ist jedoch nicht das Thema hier.

Ich möchte dir zeigen, wie das tatsächliche Vermögen in beiden Ländern ausschaut. Anfangen möchte ich mit einem wichtigen Wert: der Immobilie. Preislich lässt es sich kaum vergleichen, aber mir scheint da die Eigentumsquote als Faktor maßgebend.

Wohneigentumsquote Schweden vs. Deutschland

Schweden ist mit 64,5% Eigentumsquote im unteren Mittelfeld in Europa. Fast zwei Drittel wohnen also in Eigentum. Ob dieser abgezahlt ist, spielt dabei keine Rolle. Wäre aber schön zu wissen. Vielleicht bekomme ich das noch irgendwie raus.

In Deutschland lebt jeder Zweite im Eigentum. Mit 50,4% steht Deutschland auf den vorletzten Platz in Europa. Einen schlechteren Wert erreicht nur die Schweiz (41,6%).

Hier lässt sich also klar erkennen, dass Schweden scheinbar mehr Immobilienkapital hat. Nicht auf den Euro gerechnet, sondern in der Eigentumsquote.

Anschauen kannst du dir die Liste aus 2020 bei Statista.

Median-Vermögen Schweden vs. Deutschland

Leider wurde bei vielen Studien und Erhebung nur der Euroraum bewertet, so dass ich lange suchen musste, um ein paar Zahlen zu finden. Der Median-Wert ist der Mittelwert. Es gibt Menschen, die mehr haben und auch welche die eben weniger haben. Er hat für mich schon eine höhere Aussagekraft über den Wohlstand eines Landes. Zusammen mit dem Gini-Koeffizient lässt sich die Verteilung vom Vermögen besser beurteilen.

Kleines Beispiel gefällig: 100 Menschen, davon hat 1 Mensch eine Mrd. Dollar und der Rest nur einen einzigen Dollar. In der Summe wären es dann 1.000.000.099 Dollar. Im Median hätten dann aber alles 10.000.000,99 Dollar, was so nicht stimmt. Hört sich aber besser an. Der Gini-Koeffizient wäre hier aber sicherlich 99, was wohl die unausgeglichenste Verteilung wäre. (vereinfacht erklärt)

Schwedens ungerechtere Verteilung

Eine Liste aus dem Jahr 2020 von der Credit Suisse hat sich fast alle Länder der Welt angeschaut. Schweden schneidet hier sehr gut mit dem 11. Platz ab. Das Netto-Vermögen pro Erwachsenen liegt bei 336.166 $. Wenn jetzt die gesamte Bevölkerung mit eingerechnet wird, so geht der Median auf 89.846 $. Jedoch ist die Verteilung sehr unausgeglichen. Mit einem Gini-Koeffizient von 87,2 ist Schweden da ganz weit hinten.

In Deutschland bist du jung und pleite

Der Erwachsenen Median in Deutschland liegt bei 268.681 $, womit Platz 18 weltweit erreicht wird. Zusammen mit der Gesamtbevölkerung sind es dann 65.374 $ Median-Vermögen. Was in Deutschland jedoch besonders auffällt, sind die jungen Menschen. Die 16-34 jährigen haben gerade einmal 9.600 € beim Median-Nettovermögen und das ist der drittletzte Platz im Euroraum. Nur Slowenien (9.100 €) und Griechenland (5.000 €) kommen dahinter. Dafür ist die Verteilung in Deutschland besser, als in Schweden. Der Gini-Koeffizient beträgt 77,9, was ungefähr die europäische Mitte bedeutet.

Fazit „Wer ist reicher?“

Von den beiden Staaten sehe ich Schweden wesentlich besser aufgestellt, als Deutschland. Es liegt aber auch daran, dass Deutschland die Melkkuh der Welt ist. Nicht zuletzt, da die Kriegsschuld noch immer bezahlt werden muss. Aber das ist ein anderes Thema.

Im privatem Bereich ist Schweden zwar finanziell besser aufgestellt, jedoch scheint die Vermögensverteilung sehr ungerecht zu sein. Versteh mich nicht falsch, jeder soll das haben, was er sich erarbeitet hat. Dennoch sehe ich hier Bedarf mal neu zu justieren. Bei der Wohneigentumsquote wird Deutschland immer hinten bleiben, es ist eben ein Land der Mieter, was ich nicht verstehen kann. Aber dazu bald mal ein Artikel..

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